Der Artikel könnte eigentlich auch heißen: „Wie funktionieren Wirbelkorrekturen?“
Die Amerikanische Chiropraktik ist eine von der Osteopathie abgeleitete ganzheitliche und eigenständige manuelle Therapieform. Ziel der Chiropraktik bzw. von Wirbelkorrekturen ist es, die Funktion der Wirbelsäule und des Nervensystems zu verbessern und zu erhalten, damit der Körper über maximale Vitalität und Kapazität der Selbstheilung verfügt. Chiropraktik ist nicht primär darauf ausgerichtet Krankheiten und Symptome zu behandeln, sondern das Nervensystem und maladaptive neuroplastische Veränderungen auf Rückenmarksebene, auf Kortexebene und im Kleinhirn zu korrigieren.
Vereinfacht gesagt, geht es um die Harmonisierung von neuronalen Mustern von spinalen und supra-spinalen Ebenen, welche verantwortlich sind für die neuro-muskuläre Funktionssteuerung der autochthonen Wirbelsäulenmuskulatur (also dem wichtigsten und zentralsten Teil unseres aktiven Bewegungsorgans) und für die sogenannte senso-motorischen Kontrolle (die Funktionalität des sensorischen und des motorischen Systems sowie die Interaktion der beiden Systeme).
Hierfür untersuche ich die Wirbelsäule auf sogenannte Subluxationen (auf Störungen des Nervensystems) und korrigiere diese mit dem Ziel, dem Körper möglichst optimales Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zu ermöglichen.
Es geht um die Wiederherstellung von neuronaler Harmonie und Synergie und um eine fehlerfreie Signalübertragung zwischen den senso-motorischen Neuronen-Netzwerken im Rückenmark und den senso-motorischen Neuronen-Netzwerken im Gehirn.
Die Korrigierung eines Wirbels hat also viel weitreicherende Wirkungen als das bloße Lösen einer biomechanischen Blockade eines blockierten Wirbels. Ich habe mich im Rahmen meines Studiums und im Rahmen meiner Bachelor und Masterarbeit intensiv mit der Neurologie von spinalen Manipulationen auseinandergesetzt und bemühe mich stets mein Wissen um funktionelle Neurologie weiterzuentwickeln und auf dem neusten Stand der wissenchaftlichen Erkenntnise zu gründen.
Auch wenn Sie sich nach einer Justierung eines blockierten Wirbels schlagartig befreit fühlen können, wieder besser durchatmen können und denken und fühlen mögen „dass der Wirbel wieder an Ort und Stelle sitzt“ so finden darüberhinaus auf neurologischen und immunologischen Ebenen harmonisierende Veränderungen statt. Diese sollen dafür sorgen, dass die informationsverarbeitenden Strukturen ihres Körpers, solche Wirbelblockaden erst gar nicht zum Entstehen und Wiederentstehen bringen. Denn die sich manifestierende Blockade eines Wirbels ist nur ein Symptom und die Spitze des Eisbergs. Die Blockade ist das Symptom eines gestörten Nervensystems, welches über Wochen, Monate und Jahre durch schädigende Einflüsse von folgenden, potentiellen Faktoren in eine Dysregulation geraten ist und fehlerhafte neuronale Netzwerke ausgebildet hat.
Dazu zählen ungesunde Einflüsse oder Störungen auf:
a) bio-mechanischen Ebenen (z.B. Sitzen, zu wenig Bewegung, oder Übertraining)
b) bio-chemischen Ebenen (z.B. Pestizide im Essen, oder auto-immunologische Entzündungsprozesse)
c) bio-elektrischen Ebenen (z.B. elektro-magnetische Umweltverschmutzung, Störung von spannungsgesteuerten Calcium-Kanälen)
d) bio-psycho-emotionalen Ebenen (z.B. emotionaler Stress, Trauma, Depression, Burnout)
Abschließend möchte ich hier in dieser kurzen Einleitung über spinale Manipulationen erwähnen, dass neben der beschriebenen Ebene der Störungen des Nervensystems, auch grundlegende anatomische Prädispositionen wie Skoliosen (Verkrümmungen der Wirbelsäule) und genetisch zu schwach angelegte Bandsysteme (die in der Folge zu Gelenkinstabilitäten führen) eine große Rolle bei Rückenschmerzen und Wirbelblockaden spielen können. Lesen sie hier mehr über instabile Bandsysteme und krankhafte Veränderungen der Wirbelsäulen-Anatomie.
Alle Texte © Osteopathie Oldenburg – Praxis Christian Urban
Hinweis
Aufgrund der Bestimmungen des Heilmittelwerbegesetztes (HWG) muss folgender Hinweis gegeben werden: Die dargestellten Symptomatiken, Krankheitsbilder und Behandlungsmethoden werden in der Wissenschaft in ihrer Bedeutung und Tragweite nicht einheitlich beurteilt. Die Therapie der Manuellen Medizin einschließlich der osteopathischen Medizin wird in der Wissenschaft ebenso nicht einheitlich gesehen. Auch liegen diesbezüglich noch keine randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudien vor, wie es die höchstrichterliche Rechtssprechung bei gesundheitlichen Wirkaussagen in Deutschland fordert.