Unterschied Chiropraktik und Osteopathie

Grundsätzlich empfehle ich meinen Patienten zunächst mit osteopathischen Behandlungen zu beginnen. Auf diese Weise werden eine Vielzahl an Gewebeebenen in die Behandlung miteinbezogen. Nach einer Serie von intensiven osteopathischen Behandlungen besteht in meiner Praxis die Möglichkeit mit kürzeren chiropraktischen Nachbehandlungen fortzufahren.

Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Chiropraktik und der Osteopathie?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz einfach, da sich beide Professionen überschneiden und nicht gegeneinander ausschließen.

Der größte Unterschied zwischen Osteopathen und Chiropraktikern ist der, dass sich die Chiropraktiker primär auf die Behandlung der Wirbelsäule und des Nervensystems spezialisiert haben. Genauso gibt es natürlich auch Osteopathen, welche die Justierung der Wirbelsäule und die Behandlung des Nervensystems besonders fokussieren. Ich vereine beides in meiner Arbeit und versuche eine Synthese der beiden Behandlungssysteme zu schaffen.

Der Kernunterschied zwischen Osteopathie und Chiropraktik liegt im Spektrum der Behandlung, in der Behandlungszeit und der Behandlungsfrequenz.

Eine chiropraktische Behandlung (also die Justierung von dysfunktionalen Wirbelgelenken) dauert bei einem Experten in der Regel maximal fünf bin fünfzehn Minuten. Behandlungen erfolgen meist zweimal wöchentlich. Die Behandlungen verlaufen häufig schnell und fokussiert, ohne viel Patientenkommunikation.

Die Osteopathie schließt chiropraktische Techniken mit ein, beinhaltet jedoch darüber hinaus noch ein noch größeres Behandlungsspektrum.

So kommen neben den Justierungen der Wirbelgelenke auch sehr zeitaufwendige kranio-sakrale Techniken zum Einsatz. Auch intensive Behandlungen der Faszien sind häufig Teil einer osteopathischen Behandlung. Ebenso steht die Kommunikation und die Beziehung zwischen Therapeut und Patient im Mittelpunkt der Therapie. Dies schafft einen erweiterten und privaten Raum zum Austausch über mögliche Differentialdiagnosen sowie Beratung über weitere schulmedizinische Diagnostik und potentielle alternative Behandlungsmöglichkeiten. Aus diesem Grunde dauern osteopathische Behandlungen in der Regel bis zu 40 Minuten. Ich selbst arbeite in der Regel in einem 50 Minuten-Takt – was mehr Zeit ist, als durch reine Therapieinterventionen benötigt wird. Auf diese Weise soll ein Raum der Ruhe entstehen, sodass Sie hoffentlich mit befreiten Schultern und den Gefühlen von Innerer Ausgewogenheit und Harmonie meine Praxis wieder verlassen werden.

Sowohl in der Osteopathie als auch in der Chiropraktik gilt, dass jeder Therapeut in seinem Ansatz und seiner Behandlungsart variiert. Es gibt somit keine klare Trennung, da jeder Therapeut seine eigene osteopathische bzw. chiropraktische Handschrift entwickelt. Daher gibt es trotz einiger Unterschiede Osteopathen, die eher chiropraktisch arbeiten und Chiropraktiker, die eher osteopathisch arbeiten.

Ich schließe gezielte chiropraktische Arbeit in meiner Praxis in einem holistischen Gesamtkonzept einer osteopathischen Behandlung mit ein.

Alle Texte © Osteopathie Oldenburg – Praxis Christian Urban